Ein ganz normaler Fasnachts-Sonntag
Der Fasnachts-Sonntag 2020 war im Grossen und Ganzen so wie immer: es war Fasnacht und es war Sonntag.
Wie gewohnt wurden wir herzlich zum Schminken empfangen, als wir eine halbe Stunde vor Absprache in der CSI standen. Zurecht – immerhin schuldet das Schminkteam der Bude noch einen Wandanstrich, weil sich die rote Airbrush-Farbe doch nicht ganz so gut an der Decke macht wie erwartet.
Mit Blick auf die letzten Jahre war das Wetter vergleichsweise freundlich und so erfolgte unser erster Auftritt am Zunftmeister-Empfang vor dem Alpstübli. Dieser war entweder so langweilig, dass nebenbei in der Nase gebohrt werden konnte oder aber so aufregend, dass der Blutdruck in die Höhe schoss – wie dem auch sei, Matze wurde postwendend von Schwester Nicky nach Hause geschickt, weil er aus der Nase blutete wie ein Schwein.
Den Umzug meisterten wir in gewohnter Roli-Manier: nicht schön, aber engagiert und so gaben wir zur Abwechslung zwei Klassiker zum Besten, nachdem wir am Vorabend Piwies neues Lieblingsstückle «Final» mindestens achtmal gespielt hatten.
Der Auftritt auf der Rathaustreppe sollte nicht nur der letzte für diese Saison und der letzte gemeinsame mit den Roli-Rentnern sein, sondern für mindestens fünf aktive Rolis auch der letzte ihrer guggenmusikalischen Laufbahn. Entsprechend emotional war dieser für einige dann auch und vor allem bei den «Aussteigern» flossen so viele Tränen wie selten in der Roli-Geschichte. So waren wir froh um das mitgebrachte Blaulicht-Mobil, an welchem nach dem Auftritt in gemütlicher Runde das eine oder andere Mal miteinander angestossen werden konnte.
Da unser Leitwolf buchstäblich abkackte, fehlte das Startsignal für die übliche Tour von Rotzel nach Binzgen und mit Stopp in Bella Italia bis zum Anker, weshalb wir verspätet, aber in beachtlicher Anzahl ohne Umwege direkt zur letzten Station wanderten. Während das Jungvolk sogar noch für einen Abstecher in die Schweiz weiterzog, liessen die Roli-Rentner und Frisch-Ex-Rolis den Abend gemütlich ausklingen. So wie immer halt.
